PIPS und POPS                


Pips und Pops sind zwei süße freche Spatzen. Pips ist immer fröhlich und zu Späßen gerne bereit. Pops ist ein großer schwerer Spatz, der gern und viel isst. Die Beiden wohnen hoch oben in einer alten Eiche, wo sie sich ein kuscheliges und warmes N
est gebaut haben.



Eines Tages, als die Sonne gerade aufging, erwachte Pips, streckte sich und trällerte dann sein schönstes Lied. Pops, der davon wach wurde, gähnte nur müde, drehte sich auf die andere Seite und schlief wieder ein.                                       

Pips fing an, fröhlich von Ast zu Ast und am Nestrand entlang zu hüpfen, bis er aus Versehen auf Pops' Kopf fiel, der dadurch unsanft aus seinem Traum gerissen wurde.

"Hör auf," schimpfte Pops, "es ist doch noch mitten in der Nacht!". Aber Pips lachte nur und rief fröhlich: "Mach' Deine Augen auf, es ist ein wunderschöner Morgen. Das wird bestimmt ein super Tag."

Pops gähnte wieder, machte erst das rechte Auge auf, dann das Linke, gähnte noch einmal herzhaft, plusterte sich auf, schüttelte sich und meinte dann: "Ich habe
Hunger!"


"Pops, Du hast doch immer Hunger. Los, komm mit und laß uns etwas Leckeres zum Essen suchen." Das mußte man Pops nicht zweimal sagen. Er hüpfte auf den Nestrand, schlug mit seinen Flügeln, hopste von Ast zu Ast und landete schließlich auf dem weichen Waldboden. Pips, der ein super Flieger war, drehte ein paar Runden und setzte sich dann neben ihn auf die Erde.

"Laß uns etwas Eßbares suchen", meinte Pops und pickte am Boden nach Käfern und Würmern. Da rief Pips: "Komm schnell her, ich habe einen riesigen Apfel gefunden." Pops, der gerade ein Würmchen in seinem Schnabel verschwinden ließ, hüpfte schnell zu Pips. Beide aßen so viel von dem Apfel, daß ihnen die Bäuchlein spannten. Satt und zufrieden flog Pips auf einen Ast und putzte sich das Gefieder.

Aber was war mit Pops? Der schlug mit seinen Flügeln und hüpfte hoch, aber er konnte einfach nicht mehr fliegen - er hatte zu viel gegessen. "Na gut", dachte er sich, "dann bleibe ich eben hier sitzen und halte mein Verdauungsschläfchen auf dem Boden". Pips aber hielt das für gar keine gute Idee. Und er sollte Recht behalten.

Denn in unmittelbarer Nähe der Beiden lauerte eine alte schwarze Katze und beobachtet das Treiben der beiden Spatzen mit gierigen Augen. Plötzlich sah Pips von seinem Ast aus unter ihm im Gebüsch den tiefschwarzen Schwanz der Katze, der sich leicht hin- und herbewegte.

"Pops," schrie er aus voller Kehle, "paß auf, eine Katze!" Pops fiel vor lauter Schreck von dem Apfelrest, auf dem er sein Nickerchen gehalten hatte, und schlug wie wild mit den Flügeln. Aber so sehr er sich auch bemühte, in die Höhe kam er nicht. Deshalb rannte er schwerfällig auf dem Waldweg davon. Die Katze aber machte einen gewaltigen Satz auf den kleinen Vogel zu, um ihn mit ihren scharfen Krallen zu packen und aufzufressen. Gerade, als sie die Krallen um ihn schließen wollte, fand Pops ein Mäuseloch und konnte im letzten Augenblick darin verschwinden.

Wütend fauchte die Katze und versuchte, ihn mit ihrer Pfote in dem Loch zu packen, um ihn herauszuziehen. Der aber konnte sich ganz hinten in eine Ecke zwängen. Der Arme zitterte am ganzen Körper.

Pips, der von seinem Ast aus alles mit ansehen mußte, rief seinem Freund zu: "Bleib' in Deinem Versteck, ich werde versuchen, die Katze wegzulocken!" Dann flog er von seinem Ast herunter und stürzte sich immer wieder wagemutig  auf die Katze, die immer zorniger wurde und versuchte, ihn zu packen. Aber Pips war sehr flink und entwischte immer wieder. Pops, der am ganzen Leib zitterte, lief aufgeregt in seinem Mäuseloch hin und her.

Dann, nach einiger Zeit, schaffte es Pips doch tatsächlich, die Katze von dem Mäuseloch wegzulocken, so daß sein Freund herausschlüpfen konnte. Als Pops wieder vor dem Loch stand, flatterte er wie verrückt mit seinen Flügeln, und siehe da, er erhob sich tatsächlich in die Lüfte. Etwas schwerfällig - aber es klappte.

Die Beiden flogen in ihr Nest in der alten Eiche, und noch ganz außer Atem versprach Pops seinem treuen Freund, niiie mehr so viel zu essen. Dann machte er erst das linke Auge zu, dann das Rechte - und schlief ein. Pips lachte und war froh, daß ihr Abenteuer so gut ausgegangen war, kuschelte sich an Pops und schlief ebenfalls ein.